Programmierter Abstieg – auch im Berufsfeld der Sozialarbeit

Am 6. Juni 2016 sendete der WDR 5 ein Feature: Programmierter Abstieg – Wie Deutschland Prekariat erzeugt. Mit knallharten Fakten und Interviews mit Betroffenen und anerkannten Fachexperten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zeigen Mitarbeiter des WDR 5 auf, wie auch gut ausgebildete Pädagogen nicht mehr mit ihrem Einkommen ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Dienstleister aus allen Branchen setzen heute auf befristete Einzelverträge und Scheinselbständigkeit. Mit dem von der Politik gewollten System werden dadurch nicht nur Millionen unter die Armutsgrenze sondern auch in den Wettlauf nach unten geschickt.

Unter Prekariat versteht man einen „Bevölkerungsteil, der, besonders aufgrund von anhaltender Arbeitslosigkeit und fehlender sozialer Absicherung, in Armut lebt oder von Armut bedroht ist und nur geringe Aufstiegschancen hat.“ (vergl. Duden)

Wer verstehen will, wie auch der soziale Markt Prekariat produziert, kommt an diesen Feature nicht vorbei.

Quelle: WDR Webseite   Podcast Download: Mp3 (WDR)

Jugendamt – Kinder als Ware?

Benötigen Kinder und Jugendliche einen Jugendschutz vor dem Jugendamt? Mit dieser brisanten und traurigen Fragestellung beschäftigen sich die Dipl. Biologin Dagmar Neubronner und Michael Friedricht Vogt. Wer den Zugriff des Staates und die Umkehrung der Unschuldsvermutung zu Lasten der Eltern verstehen will, der kommt an die Sendung „Quer-Denker.TV“ aufgrund seiner dauerhaften Aktualität nicht vorbei.

Mit Kindern Kasse machen – Wenn Jugendhilfe zum Geschäft wird

Die Sozialassistenz gUG half als Experte an der Story im Ersten: „Mit Kindern Kasse machen – Wenn Jugendhilfe zum Geschäft wird“ mit, die am 23. Februar 2015 um 22:45 Uhr in der ARD ausgestrahlt wird. Leider konnten unsere innovativen Konzepte zur Vermeidung einer Fremdunterbringung nicht berücksichtigt werden, obwohl das Fernsehteam um Frau Nicole Rosenbach einen halben Nachmittag bei uns zu Gast war.

Die Story im Ersten informiert die Öffentlichkeit darüber, dass jeden Tag mehr als 100 Kinder und Jugendliche wdr_dreh_06aus ihren Familien herausgenommen und in Heimen untergebracht werden. Die heimlichen Nutznießer sind ein Heer freier Jugendhilfeträger, die jährlich für ein Kind mehr als 50.000 Euro erhalten. Zu Recht stellt sich die Autorin die Frage, ob es im „Umverteilungs- Geschäft“ der Jugendhilfe wirklich nur um das Kindeswohl geht? Derzeitig leben mehr als 140.000 Kinder und Jugendlichen außerhalb ihrer eigenen Familien mit der Folge seelischer Kindeswohlschädigungen. Wenn die jungen Menschen in den Einrichtungen über Missstände klagen, erhalten sie kaum Gehör von den zuständigen Fallmanagern.

Als Einweisungsgründe werden von den Jugendbehörden oftmals Vernachlässigungen und sexueller Missbrauch genannt, obwohl die Statistiken über Einweisungsgründe in Heimen ganz andere Daten zeigen. Die Story im Ersten zeigt ganz deutlich auf, dass die Mitarbeiter der Jugendbehörden überlastet sind und oftmals verunsichert und unqualifiziert handeln. wdr_dreh_02Aus diesem Grunde übertragen sie lieber die staatliche Verantwortung der Betreuung von Kindern und Jugendlichen komplett dem privaten Sektor. Worauf die Story der ARD kaum eingeht, ist die Tatsache, dass die Bundesregierung die Gesetze zur möglichen Fremdunterbringung noch weiter lockern will, obwohl die Jugendämter als einzige Behörde (neben Österreich) in ganz Europa keiner Fachaufsicht / Kontrolle unterstehen. Selbst Gerichte dürfen Mitarbeiter der Jugendämter keine fachlichen Anweisungen geben.

>> Ihr Link zur ARD Story: Mit Kinder Kasse machen – Wenn Jugendhilfe zum Geschäft wird <<

Wenn Gerichtsgutachten Familien zerstören

Der WDR-Film: „Wenn Gerichtsgutachten Familien zerstören“ zeigt dramatische Leidensgeschichten betroffener Eltern und Kinder und verschönt nicht, dass unser Familiengerichtssystem einen hohen Reformbedarf hat. Jeden Tag werden in Deutschland fragwürdige Erzieher, Sozialpädagogen, Familientherapeuten und Psychologen als Gerichtsgutachter bestellt, ohne das sie eine „gutachterliche Qualifikation“ oder adäquate Erfahrungen nachweisen brauchen.

Der Film von Justine Rosenkranz und Jan Schmitt berichtet von Fällen, bei denen Gutachten nachgewiesenermaßen gravierende Mängel aufweisen, die zu unglaublichen Urteilen führen. Zu jeder Zeit kann jede Familie in Deutschland zu einem „Gutachteropfer“ werden, bei denen ganze Familiensysteme zerstört und bei Trennung das seelische Kindeswohl massiv verletzt werden kann. Eltern und Angehörige können sich gegen die Macht der Gutachter kaum wehren, da sich Richter des Familiengerichtes oftmals hinter den Gutachten stellen. Da helfen oftmals auch keine hochbezahlte Anwälte, da es im Familiengericht nicht um Recht sondern um das Kindeswohl geht.

Der Film ist bis 13.10.2015 verfügbar| Quelle: WDR

>> Ihr Link zum WDR Film: Wenn Gerichtsgutachten Familien zerstören <<